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Archiv der Kategorie: Rezension

[Rezension] „Heaven or Hell: Unter der Maske“, Viktoria Heinsberg

Toller AnfangHeaven or Hell

Ich musste schon am Anfang herzlich lachen, denn das erste Zusammentreffen der Hauptfiguren Feli und Jaro war doch etwas skurril, um es mal vorsichtig auszudrücken. Dass ausgerechnet diese beiden irgendwann mal zusammenfinden würden, war zu diesem Zeitpunkt kaum vorstellbar.
Doch Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an, außerdem waren die beiden quasi dazu verdonnert sich näher zu kommen und je weiter ich in die Geschichte ein tauchte, desto mehr habe ich es mir auch erhofft.

Gespickt mit Anspielungen

In Teilen las sich dieser Roman ein wenig wie eine Fanfiction, ohne dass ich das abwertend meine. Aber wer dieses Buch liest wird unvermeidlich Jaros Parallelen zu einem Bekannten finnischen Leadsänger erkennen. Ich denke hier hat sich die Autorin sehr stark inspirieren lassen, aber ich für meinen Teil fand es nicht störend sondern gut, da Jaro trotzdem als eigenständige Figur herausgearbeitet wurde, ob nun mit oder ohne Parallelen.
Feli, als weiblicher Gegenpart, hat mir super gefallen, weil sie mit beiden Beinen im Leben steht und weiß was sie will. Zumindest meistens… Sie bietet Jaro oftmals ganz schön Contra, ist dabei trotzdem hin und hergerissen, was ich ihr durchaus abgenommen habe.

In jeder Hinsicht gefühlsbetont

Dieser Roman lebt von seinen unterschiedlichen Gefühlen und seinem Humor.
Dabei sind es nicht nur die Hauptfiguren, die der Geschichte den richtigen Pepp verleihen, sondern auch die Nebenfiguren ergänzen die Geschichte hervorragend. Besonders ein Nebendarsteller hat es mit durch seine zurückhaltende und liebenswerte Art sehr angetan. Ich hoffe, dass er im nächsten Band der Reihe noch eine größere Rolle spielt.

Eine rundum gelungene Rockstar-Romance, die diesmal nicht im New Adult-Bereich angesiedelt ist. Die Figuren sind älter und stehen mit beiden Beinen fest im Leben, auch wenn die Verhaltensweisen nicht immer darauf schließen lassen. Aber das machte die Figuren nur umso echter. Ich flog nur so durch die Seiten.
Sehr lesenswert! Mehr davon!

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WERBUNGHeaven or Hell

Ausgabe: eBook
Seiten: 245 Seiten
Erscheinungsdatum: 03.Oktober 2020
ASIN: B08KJ6DD4R

Herkunft: KU

Sterne

Bewertung: 5 von 5.
 
Ein Kommentar

Verfasst von - 06/12/2020 in Bücher, Liebe, Rezension, Roman

 

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[Rezension] „Körbchen unterm Mistelzweig“, Petra Schier (Harper Collins)

War das wieder herrlich30 September

In diesem Roman von Petra Schier, wie auch schon in den letzten Weihnachtsromanen, geht es wieder um die Familie Sternbach. Ich habe sie mittlerweile schon so lieb gewonnen, dass ich mich richtig auf die Geschichte gefreut habe und das nicht zuletzt, weil es diesmal um Viola ging.
Ich habe schon vor dem Lesen des Klappentextes geahnt oder zumindest darauf gehofft, dass sich zwischen ihr und Lukas (ihrem Schwager) etwas anbahnen würde. Das dem nun wirklich so war steigerte meine Vorfreude nur noch.

Warm und herzlich

Die Geschichte war von Anfang an so herzerwärmend, wie ich es von Petra Schier gewohnt bin. Viola war eine ganz hervorragende Hauptfigur, denn mit ihrer zurückhaltenden, schüchternen Art kommt sie absolut natürlich und authentisch rüber, wobei sie durchaus in der Lage war,
diese auch mal abzulegen. Kein Wunder, dass Sie Lukas dabei etwas verzweifeln lässt, weil er manchmal nicht so genau weiß wie er damit umgehen und was er davon halten soll.
Zunächst schien es so, als hätte die Geschichte eine recht klare, eindeutige Linie, doch plötzlich nahm das ganze eine vollkommen andere Richtung. Das hat mich zwar überrascht, aber es passte 100%ig zu Violas Charakter.
Die Geschichte zog mich immer weiter, von Seite zu Seite, so dass ich richtig darin versinken konnte.

Macht Lust auf mehr

Es wurde sehr herzlich, ich habe zwischendurch viel geschmunzelt und gelacht, es war auch romantisch und es gab etwas zum aufregen. Letzteres betraf Figuren, die ich schon im letzten Roman mit zwiespältigen Gefühlen betrachtet habe und hier bestätigten sie meine Sichtweise höchstens noch.
Was ich noch erwähnen muss ist, dass dieser Roman natürlich noch von anderen Figuren lebt als den Hauptprotagonisten. An erster Stelle ist hier die süße Hundedame zu nennen, deren eigenwillige Gedankengänge mich oft zum Schmunzeln brachten. Sie war wirklich zuckersüß… Außerdem
ist da natürlich noch der Weihnachtsmann, der scheinbar am Anfang gar nicht so viel zu tun hat, dann aber plötzlich doch in Action verfällt. Auch die Einflechtung dieser Geschichte fand ich wieder äußerst gelungen und passgenau.

Ein absoluter Wohlfühl-Roman mit weihnachtlichem Flair, der romantisch – gemütliche Lesestunden verspricht und dieses Versprechen mehr als nur erfüllt.
Absolute Leseempfehlung!

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WERBUNG (Coverrechte beim Verlag)30 September

Ausgabe: Taschenbuch
Seiten:
416 Seiten
Verlag: HarperCollins
Erscheinungsdatum: 25. August 2020
ISBN-10: 3959675356
ISBN-13: 978-3959675352
Herkunft: REx des Verlags/der Autorin
Sterne

Bewertung: 5 von 5.
 

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[Rezension] „Das letzte Mädchen“, David Führt (TWENTYSIX)

Einstieg mit HerzrasenDas letzte Mädchen

Der Prolog war für mich schon harter Tobak. Der Autor hat an dieser Stelle vieles richtig gemacht, was allerdings keineswegs die Brisanz aus der Szene nahm. Es gibt ja immer wieder Darstellungen, die ein Leser besser verpackt als der andere. Ich persönlich musste nach dem Einstieg das Buch erst mal kurz zur Seite legen und mich sortieren. Dazu muss ich erwähnen, das eigentlich gar nicht so viel passiert, aber mir reichte es, denn das Kopfkino spielt halt hin und wieder mal verrückt. Zudem fand ich die Reaktionen der Beteiligten zwar authentisch, aber gleichzeitig abstoßend und schockierend mild.
Nach dem Durchatmen laß ich aber gespannt weiter und wollte wissen, was der Prolog mit dem Rest der Geschichte zu tun haben würde.

Spannend

Die Figuren hatten alle etwas Eigenes und man konnte ihnen nicht vorwerfen, dass sie aalglatt wären. Ecken und Kanten fand man überall und das gab nicht nur den Protas sondern auch der Geschichte etwas sehr eigenes. Außerdem barg es ein gewisses Konfliktpotenzial, welches immer unterirdisch schwelte. Mit einer Nebendarstellerin konnte ich zwar nicht besonders viel anfangen, aber ich bin mal gespannt ob man in späteren Bücher noch von ihr lesen wird. Dafür fand ich die Gedanken des Täters absolut gruselig. Aus seiner Sicht heraus authentisch dargestellt, objektiv und von außen betrachtet abstoßend und grausam. Empfindsame Gemüter dürften auch hieran etwas zu knacken haben.

Die Geschichte an sich hat mich, nach dem etwas komplizierten Anfang, sehr schnell gepackt. Sie war abwechslungsreich, spannend und kaum vorhersehbar. Die Kapitel waren recht kurz, was die Geschichte zudem sehr rasant machte. Allerdings lag hier auch ein wenig der Hase im Pfeffer, denn manche Kapitel waren mir einfach zu kurz. Dadurch wirkte es manchmal fast gehetzt und ich hatte den Eindruck, dass auch die Protas (in ihrer Tiefe) ein wenig darunter litten. Dies wurde im Nachhinein zumindest zum Teil wettgemacht, da man im Anhang noch etwas mehr erfährt. Durchaus interessant, aber ich hätte mir trotzdem gewünscht, dass das eine oder andere irgendwie in die Story eingearbeitet worden wäre.

Was mir gut gefiel war, dass der Autor in seinen Darstellungen mit diversen Ängsten spielt. Sie hatten alle mit dem Fall zu tun, waren aber unterschiedlichster Natur. Einige davon projizierten sich zwangsläufig auch auf mich als Leserin. Aber das macht ja auch den Reiz eines Krimis oder Thriller aus.

Nicht unkompliziert

Schreibstil und Ausdruck des Autors haben mir weitgehend gut gefallen. Er schreibt an manchen Stellen recht unverblümt, ohne allerdings zu sehr ins Detail zu gehen. Das was er geschrieben und wie er es beschrieben hat reichte mir persönlich schon, der Rest fand ohnehin im Kopf statt.

Am Ende kommt es zu einem echten Aha-Effekt, den ich so habe nicht kommen sehen. Ich fand diese Wendung/Erkenntnis interessant und überraschend, zum anderen allerdings nicht hundertprozentig stimmig. Es hätte den beteiligten Personen/Beamten schneller klar sein müssen, dass da etwas nicht zusammenpasst. Es war für mich schwer vorstellbar, dass das nicht auffällt, aber möglich ist natürlich alles.

Ein weiterer Kritikpunkt sind die zeitlichen und örtlichen Abläufe, die ich mir etwas klarer dargestellt gewünscht hätte. Teilweise war es so, das zwischen einem Szenenwechsel noch nicht mal ein Absatz eingefügt wurde. Das hat mich dann doch etwas verwirrt und führte dazu, dass mein Lesefluss behindert wurde.

Trotz der Kritik hat der Autor mit diesem Thriller ein Debüt hingelegt, was mir letztlich gut gefallen hat. Sollte es einen weiteren Fall für Schröder und Fuchs geben, würde ich vermutlich wieder zugreifen.

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Ausgabe: TaschenbuchDas letzte Mädchen
Seiten: 256
Verlag: TWENTYSIX
Erscheinungsdatum: 15. Februar 2019
ISBN-10: 3740753544
ISBN-13: 978-3740753542
Meine Altersempfehlung: ab 18J.
Herkunft: Recensio online für den Crime Award


Sterne

Bewertung: 3 von 5.

Coverrechte liegen beim Verlag

 

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[Rezension] „Atlas Obscura Kids Edition – Entdecke die 100 abenteuerlichsten Orte der Welt!“, Dylan Thuras/Rosemary Mosco/Joy Ang (Loewe)

Gebundene Ausgabe: 112 Seitenatlas obscura
Verlag: Loewe Verlag
Erscheinungsdatum: 9. Oktober 2019
ISBN-10: 3743205408
ISBN-13: 978-3743205406
Vom Verlag empfohlenes Alter: 8 – 10 Jahre

Herkunft: Literaturagentur
Sterne: 4,5 von 5

Tolle Aufmachung

Ich kannte bisher nur die „Atlas-obscura“-Ausgaben für Erwachsene, die ja eher gediegen und sehr wissenschaftlich daher kommen.
Diese Ausgabe für Kinder ist farbenfroh, aber ohne überdreht oder knallig zu wirken. Das Cover ist ein echter Hingucker und animiert dazu, wenigstens einen kurzen Blick in das Buch werfen zu wollen. Doch ich garantiere: dabei wird es nicht bleiben!
Im Innenteil setzt sich die farbenfrohe Gestaltung fort, was nicht nur zum Entdecken des Textes sondern auch zur Betrachtung der Bilder animiert. Die Illustratorin Joy Ang hat tolle Arbeit geleistet.

Vielseitig

Wie auf dem Buchdeckel schon zu lesen ist, werden hier 100 ungewöhnliche Orte vorgestellt, die einen Besuch lohnen würden. Dabei geht es allerdings um die ganze Welt, wobei sich einige dieser Orte auch in Europa befinden. Es erklärt sich aber von selbst, dass man die anderen Orte vielfach nur in Gedanken bereisen kann, denn es geht z.b. auch nach Mexiko, Indonesien oder Südafrika.
Das Buch ist etwas größer als DIN A4 und auf jeder Seite wird einer der ungewöhnlichen Orte vorgestellt. Dies geschieht natürlich kindgerecht, manchmal wurde der Text auch mit einem kleinen (lustigen) Zusatz versehen und natürlich handelt es sich um Orte, die zwar nicht nur, aber besonders für Kinder von Interesse sind.

Interessant und Abwechslungsreich

Der Text wurde kurz gehalten und auf das Wesentliche reduziert, regte aber durchaus dazu an, sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen. Es kam nicht nur einmal vor, dass ich mit meinen Kindern im Internet weitergehende Informationen zu dem entsprechenden Ort gesucht habe. Dabei sind wir allerdings einmal auf einen kleinen Widerspruch gestoßen (in England), den man meines Erachtens nach im Buch hätte erwähnen müssen. Kennt man diesen nicht, werden gegebenenfalls Erwartungen geschürt, die dann nicht erfüllt werden können.
Nichtsdestotrotz ist dieser Atlas ein tolles Buch für wissbegierige Kinder und auch die Eltern werden beim mitlesen ihre Freude haben. Auch ich habe Orte entdeckt, die mir vorher nicht im entferntesten bekannt waren.
Daher spreche ich auch hier eine Leseempfehlung für Kinder und/oder ihre Eltern aus

 
3 Kommentare

Verfasst von - 14/12/2019 in Bücher, Rezension, Sachbuch

 

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[Rezension] „Glück Auf – Oje du fröhliche“, Petra Steps (Gmeiner)

Ausgabe: TaschenbuchGmeiner
Seiten:
281
Verlag: Gmeiner-Verlag
Erscheinungsdatum: 9. Oktober 2019
ISBN-10: 3839225280
ISBN-13: 978-3839225288

Herkunft: Rezensionsexemplar
Sterne: 4 von 5

Literarischer Adventskalender

Dieses Buch besteht aus insgesamt 24 kleinen, kriminellen Geschichten, die sehr gut in die Adventszeit passen. Man kann dieses Buch durch die passende Anzahl der Geschichten wunderbar als Adventskalender lesen, aber ich habe mir einfach jeden Tag mehrere dieser kleinen Geschichten gegönnt.

Spielort: Erzgebirge

Die Kurzkrimis haben alle einen regionalen Bezug zum Erzgebirge. Vor jeder Geschichte ist verzeichnet, in welcher Stadt man sich gerade befindet. Auch wenn ich mich im Erzgebirge überhaupt nicht auskenne fand ich das eine sehr schöne Idee. Abgesehen davon verbindet man diese Region irgendwie automatisch mit Weihnachten, aber nicht zwangsläufig mit kriminellen Machenschaften, was Geschichten ungleich interessanter machte.

Abwechslungsreich

Neben Petra Steps haben sich 10 Autoren an diesem Buch beteiligt. Ich persönlich finde solche Anthologien immer sehr schön, weil durch die unterschiedlichen Ideen, sowie der anderen Sicht – und Schreibweise fast von sich aus gewährleistet ist, dass es vielfältig wird und so war es dann auch… Ich fand die Geschichten sehr abwechslungsreich und oftmals überraschend. Jede Geschichte lies dabei den kriminellen Touch und manchmal auch ein Schmunzeln nicht vermissen.
Ich kann diese weihnachtlich angehauchte, kriminelle Anthologie sehr empfehlen.

 

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[Rezension] „Ashes and Souls – Schwingen aus Rauch und Gold“, Ava Reed (Loewe)

Ausgabe: eBookAshes and Souls
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: Loewe Verlag
Erscheinungsdatum: 18. September 2019
ASIN: B07RYNM58L
Vom Verlag empfohlenes Alter: 14 – 17 Jahre
Meine Empfehlung: für alle, die Jugendbücher mögen

Herkunft: Leseexemplar ohne Rezensionspflicht
Sterne: 5 von 5

Toller Einstieg

Ich nehme mal vorweg, dass mich dieses Jugendbuch zu Begeisterungsstürmen hingerissen hat.
Die Geschichte spielt in einer urbanen Fantasy-Welt, also in unsere Zeit und der Hauptspielort ist Prag. Ich war vor vielen Jahren einmal dort, konnte mich aber durch die guten Beschreibungen der Umgebung sofort wieder an einiges erinnern. Daneben gibt es Schauplätze, die der Fantasie der Autoren entsprungen sind. Doch auch hier war die Beschreibung stets so umfangreich, dass ich mich jederzeit gut orientieren konnte.

Wunderbare Figuren

Mila, die Hauptfigur der Geschichte, habe ich sofort ins Herz geschlossen. Vielleicht lag es daran, dass sie am Anfang so verloren und unsicher wirkte, dass ich ihr einfach gewünscht habe sie möge finden wonach Sie sucht.
Neben ihr gab es mit Asher und Tariel noch zwei männliche Hauptfiguren. Beide könnte man mit Engeln verwechseln, doch zum einen gibt es keinen Gott, zum anderen nennen sie sich „Ewige“ und symbolisieren Licht und Schatten (hell und dunkel). Wie Ying und Yang sind sie dafür verantwortlich, die Welt im Gleichgewicht zu halten, wobei ich an dieser Stelle nicht mehr verraten möchte, um nicht unnötig zu spoilern.
Als kleine Anmerkung möchte ich noch hinzufügen, dass hier auch die Nebencharaktere ganz hervorragend ausgearbeitet und in die Geschichte eingearbeitet wurden. In einem Fall war es sogar so, dass ich sehr mit einem Nebencharakter mitgelitten habe. Das ist mir vorher in ähnlicher Form selten passiert.

Spannend bis zum Schluss

Da die Geschichte abwechselnd aus der Sicht der drei Hauptcharaktere erzählt wird, erfährt man immer mehr und andere Details, was die Geschichte durchweg spannend und interessant hält. Man weiß oft nie so ganz genau woran man ist und wer welche Interessen verfolgt.
Zwischendurch musste ich zwar schon schon etwas aufpassen, dass ich die ganzen Ewigen nicht durcheinander werfe, aber im Großen und Ganzen klappte das sehr gut.
Ich bin wahrlich kein Freund von Cliffhangern, doch genau mit einem solchen endet die Geschichte. Auch wenn ich es ungern zugebe, die Autorin hätte kein besseres Ende wählen können. Es war spannend und dramatisch zugleich, so dass ich jetzt händeringend auf die Fortsetzung warte.
Von mir gibt es daher eine ganz klare Leseempfehlung!

 

[Rezension] „#KillTheRich – Wer Neid sät, wird Hass ernten“, Lucas Fassnacht (blanvalet)

Ausgabe: gebundenKill the rich
Seiten: 688
Verlag: Blanvalet Verlag
Erscheinungsdatum: 23. September 2019
ISBN-10: 376450675X
ISBN-13: 978-3764506759

Herkunft: Leserunde bei lovelybooks
Sterne: 5 von 5

 

Kleiner Hashtag, große Wirkung

Diese Geschichte beginnt mit dem Teilen eines kleinen Hashtags über die sozialen Medien. Was daraus entsteht ist wirklich haarsträubend. Man kennt heut zu Tage die Macht der sozialen Medien und ich fand es gut, dass der Autor dieses Thema aufgenommen hat. Durch den „#“ entstehen Unruhen und diese ziehen sich bald über die ganze Welt. Das ist wohl der Preis der Globalität.

Sehr politisch

Der Hauptteil der Geschichte wird davon bestimmt, wie die Politik auf die Weltlage reagiert. Hier muss man schon scharfe Augen und Ohren haben oder sich ohnehin etwas in der politischen Weltlage auskennen, denn man wird mit sehr vielen Namen und vor allen Dingen Abkürzungen politischer Organe konfrontiert. Das macht das Lesen zwar nicht einfacher, lässt die Geschichte dadurch aber umso realistischer wirken. Ich war oftmals schockiert über die politischen Ränkespiele, die dort auf der großen Bühne stattfinden. Allerdings (und leider) stelle ich mir die internationale Politik genauso vor. Zum einen schaut jeder zunächst auf sich, sein Herkunftsland und erwartet Hilfe von anderen, ohne zunächst dabei das große Ganze zu betrachten bzw. zu berücksichtigen. Außerdem geht es um Ränkespiele unter den Politikern selbst, die ich leider auch keineswegs für abwegig halte.

Erschreckend real

Im wesentlichen besteht diese Geschichte aus zwei Erzählsträngen.
Ich lernte mit Conrada van Pauli eine sehr starke Politikerin kennen, mit viel Wissen und Durchsetzungsvermögen, die trotzdem teilweise an ihre Grenzen stieß. Was ihr alles passierte ist unglaublich, aber ich bleibe dabei, dass es alles durchaus vorstellbar ist.
Eine zweite Hauptfigur ist Bimal Kapoor, ein ehemaliger Journalist, der auf eine heiße Fährte stößt, diese verfolgt und sich zunächst noch nicht im Klaren darüber ist, was er damit los treten wird. Auch seine Geschichte war nicht nur spannend, sondern ich verfolgte sie Teilweise mit einer gewissen Fassungslosigkeit.
Daneben gibt es noch einige kleinere Geschichten anderer Nebenfiguren. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob diese dem Roman wirklich so gut getan haben und ob die Geschichte diese Verzweigung wirklich gebraucht hat. Allerdings ist es auch so, dass mir zumindestens bei einer Figur im Gedächtnis geblieben ist, dass ihre Geschichte ursächlich für das Verhalten der Politik verantwortlich war. Man hätte gegebenenfalls den einen oder anderen Nebenschauplatz weglassen können, aber vermutlich hatten sie auch den Effekt, die Geschichte wenigstens ein wenig aufzulockern. Das haben sie auf alle Fälle geschafft.

Hier bekommt man eine hoch politische Geschichte, die brisanter nicht sein könnte. Sie ist zu realistisch, um sie ignorieren zu können.

 
 

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