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[Rezension] „Bevor wir verschwinden“, David Fuchs (Haymon)

17 Aug

Ausgabe: gebundenBevor wir verschwinden
Seiten: 216
Verlag: Haymon Verlag
Erscheinungsdatum: 10. Juli 2018
ISBN-10: 3709934338
ISBN-13: 978-3709934333
Herkunft: Rezensionsexemplar
Sterne: 4 von 5

Voller Gefühl, aber nicht gefühlsduselig

Dies ist die Geschichte von Ben und Ambros. Einst ein schwules Paar, verloren sie sich aus den Augen und treffen sich einige Jahre später wieder. Diesmal ist Ben allerdings (angehender) Arzt und Ambros ist sein krebskranker Patient.
Anfangs war ich noch der Meinung, dass dieses Buch in Richtung Gay oder Gay-Romance gehen wird, tat es aber letztlich nicht. Es las sich eher wie eine Freundschaftsgeschichte, denn die einstmalige Liebesbeziehung zwischen Ben und Ambros wurde lediglich kurz geschildert. Ansonsten ging es um das Hier und Jetzt.
Das Buch ist emotional in vielerlei Hinsicht, nicht nur, weil es um das Thema Krebs geht. Es ist lustig, skurril, traurig, verwundernd, vielleicht auch ein wenig brutal und verstörend. Aber vor allem ist es echt! Man hat das Gefühl, dass sich diese Geschichte genau so zugetragen haben könnte. Das fand ich richtig gut.

Anfangs hatte ich etwas Probleme mit dem Schreibstil

Es finden viele Dialoge statt, allerdings ohne dass diese durch Anführungszeichen gekennzeichnet worden wären. Das verwirrte mich anfänglich recht stark, aber im Nachhinein betrachtet, fand ich das gar nicht schlecht. Was mich etwas mehr störte war, das viel mit dem Zusatz „sagte“ gearbeitet wurde. Aber auch darüber konnte ich schnell hinwegsehen.
Ansonsten entwickelte der Autor eine gute und in weiten Teilen lockere Geschichte, und das trotz des schwierigen Themas. Nicht zuletzt kam ihm sicherlich sein beruflicher Werdegang zugute.

Faszinierend und nachdenklich zugleich

Eine solche Geschichte auf so wenigen Seiten zu erzählen ist nicht leicht. Umso erstaunlicher, dass es sich hierbei auch noch um ein Debüt handelt.
Ich war irgendwann sehr gefesselt, da gekonnt zwischen Krankenhausalltag, Studium, privaten Interessen und Vergangenheit gewechselt wurde. Alles wirkte leicht und trotzdem anspruchsvoll.
Ein hervorragendes Debüt von einem Autor, den man sich merken sollte. Ich hoffe er schreibt weiter und bleibt seiner Linie treu.

 

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