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[Rezension] „Bayerisch Kongo“, Lutz Kreutzer (emons)

10 Mai

Inhalt
Wirtschaftskriminalität und Morde im Schatten der Alpen

Meinung und Fazit
Ich wurde direkt mit dem ersten Kapitel in die Geschichte hineingezogen. Ein erster spannender Höhepunkt, ein Appetithappen sozusagen, der aber genug Fragen offen ließ.
Ich lernte ein überaus interessantes Ermittlerteam kennen. „Silikon-Fritz“ ist mir sehr ans Herz gewachsen, und war, wie viele der anderen Figuren auch, keineswegs stereotyp. Ich würde ihn als leicht verschroben kennzeichnen, und er bot auch darüber hinaus so manche Reibungspunkte, was ihm zusätzlich Charakter verlieh. Mir war bisher nicht bewusst, dass die Polizei auch „Auswärtige“ beschäftigt. Doch das sollte für mich nicht die letzte interessante Information sein.
Auch die anderen Figuren fand ich ganz hervorragend. In ihrer Unterschiedlichkeit waren sie kaum zu übertreffen. Von skurril und schrullig bis militant und charismatisch war alles vorhanden. Einige Figuren spielten auch sehr lange eine recht unklare, gut verschleierte Rolle, was der Geschichte zusätzliche Spannung verlieh.
Dieser Krimi behandelt u.a. die kriminellen Machenschaften, die mit dem Abbau, Handel und der Verarbeitung von Coltan (Erz) einhergehen. Handlungsschwerpunkte sind der Kongo und Deutschland, hier hauptsächlich Bayern. Dabei geht der Autor nicht nur auf die reinen Wirtschaftsaspekte ein, sondern beleuchtet auch das Leben im Kongo bzw. Zentralafrika heute, als auch zu Bürgerkriegszeiten. Ich hatte schon in den vorangegangenen Romanen des Autors das Gefühl, dass er großen Wert auf Recherche legt. Auch hier bekommt man gute Umgebungsbeschreibungen und viele verschiedenartige Infos (Wirtschaft, Bürgerkrieg, Aberglaube…), die ich sehr bereichernd fand. Alles läuft in vielen Fäden aufeinander zu, erscheint dabei immer plausibel und erschreckend real.
Es geht auch um Morde und es wird blutig, aber dennoch hatte ich nie den Anschein, dass der Autor übertreibt oder auf Effekthascherei aus ist. Er beschreibt sehr gut und nachvollziehbar, warum der Tod hier seine hässliche Seite zeigt.

Ein sehr guter Regionalkrimi, der spannend und informativ zugleich ist. Perfekte Unterhaltung, daher eine absolute Leseempfehlung!

Der Autor
Lutz Kreutzer, 1959 geboren, stammt aus dem Rheinland und hegt als Bergsportler und Geowissenschaftler eine große Liebe zum Alpenraum. Seine beruflichen Reisen und die damit verbundenen Abenteuer nimmt er zum Anlass, komplexe Sachverhalte in spannende Literatur zu verwandeln. Er hat bisher zwei Spannungsromane veröffentlicht, die als eBooks erfolgreich sind. (Quelle: emons-verlag)
Mehr über Lutz Kreutzer und seine Bücher erfahrt ihr unter http://www.lutzkreutzer.de/ oder http://www.bayerischkongo.de/

Buchdaten
Ausgabe: Broschuremons
Seiten: 272
Verlag: emons
Erscheinungsdatum: 26. März 2014
ISBN 978-3-95451-276-8

 
3 Kommentare

Verfasst von - 10/05/2014 in Bücher, Rezension

 

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3 Antworten zu “[Rezension] „Bayerisch Kongo“, Lutz Kreutzer (emons)

  1. karin

    10/05/2014 at 13:15

    Hm, Krims mit bayrischer Beteiligung sind doch total „in“ zur Zeit. Denn das ZDF hat gleich zwei zu verschiedenen Sendezeiten in sein Programm aufgenommen.

    Und die Menschen in Bayern sind da auch mit unter eine wirklich lustige Mischung.

    LG..Karin..

     
    • lesenundmehr

      11/05/2014 at 00:57

      und hier bekommst du einen „kölschen Bayern“, das ist doppelt gut 🙂

       

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