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Interview mit Katja Piel über die Indie-Szene und ihre Serie „The Hunter“

Liebe Katja !
Es freut mir Rede und Antwort stehen willst 🙂

Sehr gerne.

Was ist ein Indie-Autor? 

Ein Indie-Autor ist jemand, der sich bewusst oder unbewusst gegen die Veröffentlichung in einem Verlag entschieden hat.

Woran erkennt man Indie-Literatur?

Manchmal erkennt man es gar nicht. Der Prozess, den Indies durchlaufen, ist der gleiche, wie in einem Verlag, nur dass er sich um Werbung, Lektorat, Korrektorat selbst kümmert.

Aber ich erkenne es oft an den Covern. Das Cover ist meiner Meinung das erste, worauf der Leser achtet, dann kommt erst der Klappentext und dann der Inhalt.

Was sind die Schwierigkeiten, mit welchen Indies zu kämpfen haben?

Sie werden nicht ernst genommen. Den Lesern ist es häufig egal, sie möchten unterhalten werden, aber andere Indies oder Verlagsautoren begegnen sich untereinander nicht mit hohem Respekt, was ich sehr schade finde.

Du bist seit kurzem Verlagsautorin. Was hat sich dadurch alles verändert?

Sehr viel! Ich kann beim dotbooks Verlag auf ein sehr professionelles und junges Team zugreifen, die die Arbeit der Autoren sehr schätzen. THE HUNTER wurde damit auf ein anderes Level gehoben, worauf ich sehr stolz bin. Weiterhin gibt es meine Serie nun überall zu kaufen, ich bin nicht mehr nur noch auf Amazon beschränkt, sondern jeder eBook Leser hat nun die Möglichkeit, die Serie zu lesen.

Wie war Dein Werdegang als Autorin?

Eigentlich habe ich mit den Kinderbüchern angefangen, mich mit diesem Hobby nach sehr langer Zeit doch wieder auseinanderzusetzen. Leider gab es zu Beginn des letzten Jahres noch nicht das Amazon Programm für Indie Autoren, also bin ich mit den Kinderbüchern zu Books on demand und habe darüber veröffentlicht. Für Kinderbücher ist es allerdings wichtig, dass sie schön aufgemacht sind, das Papier toll ist und vielleicht ein paar kleinen Extras versehen. Da ich keinen Verlag für meine Kinderbuchreihe „Der kleine Drache Puff Puff“ finden konnte, habe ich das Projekt auf Eis gelegt und meinen ersten Fantasy Roman dann bei Amazon hoch geladen. Damals wusste ich noch nicht, dass Bücher auch lektoriert werden sollten. Korrigiert war es, aber ich wurde natürlich sehr schlimm angegriffen und habe den Kuss der Wölfin wieder von der Plattform genommen. Wenn ich mal genug Zeit und Geld habe, werde ich den vielleicht auch lektorieren lassen, denn bislang konnte ich noch keinen Verlag dafür interessieren.

Mit THE HUNTER habe ich ein Experiment versucht, ob Mystery Geschichten auch in Kurzform fürs Handy lesbar Mit einem "Klick" zu den Büchern von Katja Piel :-)funktionieren. Und es hat geklappt! Als ich drei Monate das Konzept dem dotbooks Verlag vorstellte und er genommen wurde, war ich wohl der glücklichste Mensch 😉 Und man hat sich auch für die 2. Staffel entschieden! Also geht es nächstes Jahr weiter 😉

Bedurfte die Veröffentlichung Deines ersten Buches viel Mut?

Nein überhaupt nicht. Ich war total aufgeregt und wollte unbedingt wissen, wie es ankommt. Am Anfang bin ich da noch mit rosaroten Brillengläsern losgeprescht, habe Erfolge mitgeteilt, wenn Rezensionen geschrieben wurden, ein weiterer Teil raus gekommen ist. Aber dann kommt die Ernüchterung im Haifischbecken. Missgunst, mangelnder Schreibstil, all das waren Vorwürfe, bis hin zu, dass mir die Leute die FB Freundschaft gekündigt haben, weil ich zu viel Werbung gemacht habe.
Trotzdem würde ich es immer wieder so machen.

Was ist für Dich das Schönste an diesem Beruf?

Für mich ist es weiterhin mein Hobby. Mein Beruf ist IT Vertrieb seit 15 Jahren. Aber meine Leidenschaft ist das Schreiben, und das war schon immer so.

Das Schönste ist, wenn mir ein Leser sagt, er war gefangen und will unbedingt mehr lesen. Wenn ich es geschafft habe, jemanden für einen kurzen Moment aus seiner Welt in meine zu holen.

Gibt es auch negative Seiten?

Ernüchternd ist natürlich, wenn jemand die Serie nicht mag. Aber gut, es kann nicht jedem gefallen und jeder, der sich auf THE HUNTER einlässt, sollte wissen, dass es Kurzgeschichten sind. Es handelt sich nicht um Romanlänge.

In „The Hunter“ hast Du viele ungewöhnliche Charaktere geschaffen und gängige Klischees durchbrochen. Wie bist Du auf dieses Konzept gekommen?

Da ich viel unterwegs bin und öfter mal irgendwo auf meinen Termin warten muss, habe ich mir gewünscht, es gäbe eine spannende Serie, die kurz ist und die ich während der Wartezeit bequem auf meinem Handy lesen könnte. Es gibt ja viele Kurzgeschichten, gerade von Indies, aber irgendwie fand ich es dann schade, dass die immer so schnell vorbei waren. Ich hätte mir gewünscht, mehr von der Autorin zu lesen, die Charaktere hätte ich gern weiter begleitet, wie in einer Fernsehserie. Und so kam mir die Idee mit THE HUNTER.

Tatsächlich war es so, dass ich den Entstehungsprozess in einer Facebook Gruppe geteilt habe. Die Figuren, der erste Prolog, das Cover und so weiter. Die Ideen flossen nur so auf die Tastatur und die ersten 3 Episoden waren auch innerhalb von 14 Tagen fertig. Und ich mag es schon persönlich überhaupt nicht, wenn man mich in eine Schublade steckt. Deshalb wollte ich aus den Gegnern von Medina ungewöhnlichere Figuren machen. Nicht die, die man so kennt.

Ist Dir eine Deiner Figuren besonders ans Herz gewachsen?

Mittlerweile ist das ganz klar Medina und Alex. Medina, weil sie sich immer weiter entwickelt. Im Staffelfinale hat sie am Ende fast schon etwas Liebreizendes an sich. Und Alex, weil er einfach so unverdorben ist. Ohne Schnick-Schnack, wie manche Männer sich manchmal darstellen, weil sie glauben, sie würden cooler wirken.

Bisher sind 9 Episoden von „The Hunter“ auf dotbooks erhältlich. Wieviele wird es noch geben?

Ungefähr am 20. Dezember kommt das Staffelfinale raus: „Medinas Offenbarung“. Darin werden alle Geheimnisse um sie aufgeklärt. Wer war ihre Großmutter? Was ist damals wirklich passiert? Gibt es noch andere Jäger?

Ab März kommt die 2. Staffel, wieder mit 10 Episoden und einer durchgehenden Geschichte, sowie 10 spannenden Einzelfolgen. Das Gerüst steht schon, momentan arbeite ich alle Folgen und Figuren, die darin vorkommen aus. Vor allen Dingen gibt es spannende neue Figuren, die sich aus dem Staffelfinale ergeben. Und das ist dann der echte Kracher, der den Leser hoffentlich neugierig zurück lässt.

Hast Du schon Pläne für die Zeit nach „The Hunter“?

Da der Verlag für die 2. Staffel eine genaue Planung möchte, müssen andere Projekte hinten anstehen. Ich habe noch eine Geschichte im Kopf mit dem Namen „Elfois Träume“. Das soll ein Fantasy Drama werden, das den Leser erst am Ende verblüfft zurück lassen wird. Und dann ist da noch Kuss der Wölfin, den ich als Trilogie geplant hatte. Der erste Teil ist schon fertig, der zweite momentan auf Seite 50. Damit wollte ich allerdings erst weiter machen, wenn THE HUNTER zu Ende gegangen ist. Da ich mir für die 2. Staffel auch ein ziemlich offenes Ende ausgedacht habe…. Wer weiß, vielleicht gibt es noch eine 3. Staffel. Das hängt natürlich sehr stark von den Lesern ab.

Ich danke Dir für Deine Zeit und wünsche Dir weiter viel Erfolg !

Vielen Dank, dass ich Dir antworten durfte. Es hat mir Spaß gemacht.

 

3 Antworten zu “Interview mit Katja Piel über die Indie-Szene und ihre Serie „The Hunter“

  1. Lenas Welt der Bücher

    25/03/2015 at 17:15

    Halloo:)
    Ein wirklich tolles Interview!
    Ich lerne die Autorin bald auf der LLC kennen und freue mich nach dem Interview nun noch mehr darauf 🙂
    Liebe Grüße
    Lena 🙂

     

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